Studien- und Kulturreise 2024

Denn nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen (Hermann Hesse)

Schloss Bürresheim

Schloss Bürresheim ist eine aus dem Hochmittelalter stammende, in der Barockzeit zur repräsentativen Wohnanlage umgebaute Burg in der Eifel, die zeitweilig Zentrum einer kleinen reichsunmittelbaren Herrschaft war und wegen ihres zeitgenössischen Erhaltungszustands als einzigartiges Zeugnis rheinischer Adels- und Wohnkultur gilt. An dem komplexen Bau lässt sich der Übergang von der Burg zum Schloss idealtypisch ablesen.

Das Schloss liegt auf einem Felssporn an der Mündung des Nitzbachs in die Nette.

Mit Burg Eltz und Burg Lissingen zählt Schloss Bürresheim zu den wenigen Adelssitzen in der Eifel, die nie erobert oder zerstört wurden und sowohl die Kriege des 17. und 18. Jahrhunderts als auch die gesellschaftlichen Umbrüche infolge der Französischen Revolution unversehrt überstanden haben. Seine Geschichte wurde wesentlich durch seine Lage im Grenzgebiet der beiden geistlichen Kurfürstentümer Köln und Trier bestimmt.

Schloss Bürresheim wurde im 12. Jahrhundert als Burg errichtet. In einer äußerst wechselvollen Geschichte wurde auf der Flucht vor französischen Revolutionstruppen 1796 Franz Ludwig Anselm Freiherr von Breitbach-Bürresheim, in Bamberg erschossen. Die spannende Historie des Schlosses erfahren wir während der Führung in der Kulturwoche.

Monreal

Die engen Gassen von Monreal, seine urige Heilige-Dreifaltigkeitskirche, die wuchtige Nepomukbrücke über dem klar dahinströmenden Elzbach und die Ruinen von Löwen- und Philippsburg hoch über dem Ort sind ein schönes Ausflugsziel in der östlichen Eifel. Immer wieder siegte Monreal im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.

Eng schmiegen sich die rot-weißen Fachwerkhäuser aneinander, besonders das Viergiebelhaus aus dem 15. Jahrhundert versetzt die Besucher in eine märchenhafte Vergangenheit.

Die noch wunderschön erhaltenen Fachwerkhäuser zeugen von dem Wohlstand, den Monreal durch die Verarbeitung von Schafwolle und die Tuchherstellung ab dem 17. Jahrhundert erlangte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Handarbeit nicht mehr konkurrenzfähig gegenüber internationalen, industrialisierten Wettbewerbern, die Bevölkerung verarmte. Ein Schicksal, das Monreal mit dem ebenso pittoresken Monschau teilt.

Gut versteckt mitten im Wald auf einem Felssporn liegt sie – imposant, anmutend und unbeschadet: die hochmittelalterliche Burg Eltz aus dem 12. Jahrhundert.

Hohe Türme, pittoreske Erker mit Spitzdächern, schützende Mauern und ein tiefer Schlossgraben versetzen den Besucher schon beim äußeren Anblick ins Staunen, wenn die Burg wie aus dem Nichts auf einem der traumhaften Wanderwege erscheint. Aufgebaut auf einem Felsen, welcher Grundriss und Architektur der Anlage prägt.

Das Innere birgt einiges an gut erhaltenen mittelalterlichen Schätzen: Der imposante Rittersaal versetzt den Besucher zurück in die Zeit der Ritter und Edelmänner. Die Rüst- und Schatzkammer zeigt kostbare Exponate und zählt zu den bedeutendsten ihrer Art in Europa. Oder die originalgetreue Rodendorfer Küche aus dem 15. Jahrhundert sowie Schlaf-, Wohn- und Schreibzimmer, die Aufschluss geben über das damalige Leben auf der Burg.

Im Jahre 1157 wurde zum ersten Mal der Name Eltz erwähnt. Burg Eltz hat eine Baugeschichte von mehr als 500 Jahren.
Vor 1268 teilte sich das Geschlecht von Eltz, mittlerweile freie Reichsritter, in drei Linien. In die Linie mit dem goldenen Löwen, Eltz Kempenich, die mit dem silbernen Löwen, Eltz Rübenach und die mit den Büffelhörnern, Eltz Rodendorf. Diese drei Familien bildeten auf der Burg eine Erb- und Wohngemeinschaft, die sogenannte Ganerbengemeinschaft.

Durch geschickte Politik und kluge Diplomatie der Herren von Eltz blieb die Burg in den großen Kriegen des 17. Jahrhunderts vor Zerstörung verschont und gehört somit zu den wenigen niemals zerstörten Burgen in Europa. Seit nunmehr 34 Generationen ist Burg Eltz im Besitz des gleichnamigen Geschlechts.

Beilstein

Beilstein liegt eingebettet zwischen Weinbergen und zwei Bachläufen aus den Hunsrückhöhen. Liebevoll wird der malerische Ort mit dem besterhaltenen Ortsbild, der direkt an der rechten Uferseite der Mosel liegt, auch als Dornröschen der Mosel bezeichnet.

Früher war der Stadtkern von einer Stadtmauer umschlossen, die um 1300 errichtet wurde. Heute gibt es noch zahlreiche historische Bauten, die einen Einblick in die mittelalterliche Stadt gewähren. Man fühlt sich zurückversetzt in andere Zeiten.

Insbesondere der malerische Marktplatz von 1322 ist sehr sehenswert. Das ehemalige Zehnthaus ist heute ein toller Weinkeller mit einem urigen Gewölbe.

Auf dem Marktplatz befinden sich noch die frühere Pfarrkirche St. Christophorus und eine alte fürstgräfliche Kellnerei aus dem 18. Jahrhundert.

Die historische Altstadt von Lüttich

Die fröhliche Stadt Lüttich liegt in der französischsprachigen Region Wallonien in Belgien und trägt viele Namen. Von kreativen Menschen wird sie als charmante „Kunststadt“ bezeichnet, während Feierlustige von der „Feurigen Stadt“ sprechen. Dank der vielen bunten Märkte wird Lüttich auch liebevoll „Stadt der Flohmärkte“ genannt. Auf Französisch heißt Lüttich Liège und auf Niederländisch Luik.

Lüttich: Eine Stadt, ein Lebensgefühl. Das besondere Zusammenspiel zwischen Altstadt und steil aufragender, bewaldeter Hügel macht die charmante Metropole an der Maas zu einem ganz besonderen Ausflugsziel in den belgischen Ardennen. Die malerische Altstadt von Lüttich erstreckt sich überwiegend von Hors-Château bis Féronstrée. Dort stehen prachtvolle Bauten zum Beispiel der fürstbischöfliche Palast oder das Rathaus, allesamt Wahrzeichen von Lüttich, die der Altstadt ein nostalgisches Flair verleihen.

Wer einen weiteren interessanten Ort in Lüttich sehen möchte, geht zur historischen Geburtsstätte der Stadt: zum Saint-Lambert-Platz. Dort stand einst die prunkvolle Lambertus-Kathedrale, bevor sie im Laufe der Französischen Revolution zerstört wurde. Eine magische Atmosphäre herrscht in der gigantischen St. Paulus Kathedrale, deren Bau im Jahr 1230 begann. Sie wurde mehrmals verändert, bis im 19. Jahrhundert ein neuer Turm hinzugefügt wurde. Dieser erinnert an den Turm der früheren Kathedrale Saint Lambert. Besonders der Innenraum des sakralen Gebäudes bezaubert die Besucher der Kirche.

Gerne folgen wir der herzlichen Einladung, diese Stadt an der Maas unbedingt kennenzulernen.

Luxemburg – Weltkulturerbe

Die Ursprünge des heutigen Luxemburgs lassen sich bis zum Bockfelsen zurückverfolgen, einem natürlichen Felsen, auf dem Graf Siegfried im Jahr 963 beschloss, eine kleine Festung namens Lucilinburhuc (oder „kleine Burg“) zu errichten. Im Laufe der Zeit breitete sich die Siedlung immer weiter aus, um die wachsende Bevölkerung aufzunehmen. Weit über die ursprüngliche Festung hinaus bis in die umliegenden Gebiete bildete sich die Stadt Luxemburg zu ihrer heutigen Größe aus.

Die atemberaubende Altstadt, die zum UNESCO-Welterbe gehört, ist voller sehenswerter historischer Bauten, darunter der großherzogliche Palast, die offizielle Stadt-Residenz des Großherzogs und der Großherzogin von Luxemburg, sowie die gotische Kathedrale „Notre-Dame de Luxembourg“.

Top-Tipp: Auf der Place de la Constitution hat man einen atemberaubenden Blick auf das Pétrusse-Tal und das Gebäude der staatlichen Sparkasse, deren imposanter Turm die Skyline des Bahnhofsviertels dominiert. Ob die lokale Kulturszene der malerischen Straßen Luxemburgs mit den historischen Sehenswürdigkeiten und Monumenten oder durch die zahlreichen Geschäfte bummeln, Luxemburg ist der ideale Ort dafür.

Bonn am Rhein

Zwei der vier zur Wahl stehenden Angebote werden wir im Rahmen einer ausführlichen Führung besuchen. Eine Führung kann im Ausnahmefall kurzfristig ausfallen, z.B. wenn der Präsident kommt. Daher Plan B! Die Mitführung eines gültigen Ausweises während der Führung ist verpflichtend.

Villa Hammerschmidt

Die Villa Hammerschmidt in Bonn ist seit 1950 Amtssitz des Bundespräsidenten. Am Rheinufer und in direkter Nachbarschaft zum Palais Schaumburg, dem Bonner Amtssitz des Bundeskanzlers, liegt sie im Zentrum der alten Bundeshauptstadt. In ihrer über 40-jährigen Geschichte als erster Amtssitz des Bundespräsidenten wurde die Villa Hammerschmidt zu einem Symbol für die junge Demokratie in der Bundesrepublik. Staatsgäste, Politiker, Künstler, Schriftsteller und Vertreter aus allen gesellschaftlichen Bereichen trafen dort zusammen.

Seit der Entscheidung von Bundespräsident Richard von Weizsäcker 1994, den Amtssitz des Staatsoberhauptes ins Schloss Bellevue nach Berlin zu verlegen, ist die Villa Hammerschmidt der Bonner Amtssitz des Bundespräsidenten. Wenn sich der Bundespräsident dort aufhält, wird die Standarte auf dem Dach des Gebäudes gehisst.

Das Gebäude wurde um 1860 im Auftrag des Kaufmanns Albrecht Troost nach den Plänen des Bonner Architekten und Universitätsbauinspektors August Dieckhoff im klassizistischen Stil erbaut. Troost verkaufte das Gebäude 1868 an den Kaiserlichen Russischen Staatsrat Leopold Koenig. In dessen Auftrag wurde das Anwesen 1878 durch den Architekten Otto Penner umgebaut und erweitert.

Bis heute ist dieses Erscheinungsbild im Wesentlichen erhalten geblieben. Der umgebende 50.000 Quadratmeter große Landschaftspark wurde 1888 von dem Hamburger Gartendirektor Rudolph Philipp Christian Jürgens angelegt.

Im Jahr 1899 erwarb der Geheime Kommerzienrat Rudolf Hammerschmidt, der in St. Petersburg in der Baumwollindustrie zu einem Vermögen gekommen war, das Haus mit Grundstück und bezog die Villa zwei Jahre später. Seinerzeit galt die Villa Hammerschmidt als ein gesellschaftlicher Mittelpunkt Bonns. Nach dem Tod Hammerschmidts kaufte sein Schwiegersohn, Ernst Poensgen, 1928 das Anwesen und ließ die Villa verpachten und in Wohnungen aufteilen. Der Name „Hammerschmidt“ blieb erhalten, doch die gesamte Kunstsammlung und das Mobiliar wurden versteigert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, den die Villa Hammerschmidt unbeschadet überstand, wurde sie 1945 von den alliierten Besatzungsmächten beschlagnahmt.

Innenführung im ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestages

Einst wurden im Plenarsaal Debatten geführt und wichtige Entscheidungen gefällt – heute tagen hier Firmen oder Organisationen wie die UN-Sekretariate, mit einzigartigem Blick auf den Rhein.

Während unserer Führung geben wir Ihnen von der Tribüne aus Einblicke in den ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestages und zeigen, wie aus diesem historischen Gebäude mit dem benachbarten Neubau das hochmoderne World Conference Center entstanden ist.

Wichtig: Gezeigt wird der Plenarsaal (Besuchertribüne).

Hinweis: Wir bitten um Verständnis, dass eine Führung ausfallen kann, wenn die ehemaligen Bundestagsgebäude durch Veranstaltungen belegt sind.

Metalldepot im Haus der Geschichte

Das Haus der Geschichte in Bonn sitzt auf einem Schatz: Unterirdisch werden Abertausende Gegenstände archiviert, die vom Alltag früherer Generationen erzählen. Bisher war der Ort für Besucher tabu – das ändert sich nun.

Die Demonstration soll veranschaulichen, wie im Depot des Hauses der Geschichte in Bonn gearbeitet wird. Preißler ist Sammlungsdirektor und das Depot ist quasi das Archiv seines Hauses. In unterirdischen Geschossen, bei denen streng auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit geachtet wird, sind Tausende Objekte eingelagert. Ans Tageslicht kommen sie in der Regel nur, wenn sie Teil einer Ausstellung oder verliehen werden. Besuchern bleibt dieser Trakt des Hauses eigentlich verschlossen. Jede Klimaschwankung ist nämlich potenziell schädlich für die Sammlung.

Es ist eine Führung mit einem rauen Charme. In einem Lastenaufzug geht es nach unten, man hört Türen quietschen. Unten angekommen, geht es in das sogenannte Metalldepot.

An den Wänden sieht man allerlei Rohre. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man sich auch in einem Heizungskeller wähnen. Im Metalldepot ist alles zusammengestellt, was komplett oder überwiegend aus Metall ist. Es ist die einzige Lagerstätte, die das Museum öffnet. Beim Textildepot etwa sei das schon nicht mehr zu verantworten, sagt Präsident Hans Walter Hütter. Da seien die Klimaveränderungen durch Besucher viel zu schädlich.

Da die Depots nicht nach Themen, sondern nach Material geordnet sind, ergibt sich eine einzigartige Zusammenstellung unterschiedlicher Epochen. Auf einem Werbeblechschild lacht Schauspieler Luis Trenker (1892–1990) und verspricht „strahlende Bräune ohne Sonnenbrand“. Ein paar Schritte weiter steht eine Jukebox, in der einst 50-Pfennig-Stücke versenkt wurden, damit eine kleine Puppenband anfängt zu musizieren. Von einem Flipperautomaten aus schaut ein gezeichneter „Playboy“-Gründer Hugh Hefner im Bademantel herab. An anderer Stelle findet man die Stangen für einen alten Boxring, in dem Deutsche in der Nachkriegszeit Amerikaner herausfordern konnten – und dabei Fair Play lernen sollten.

Kanzlerbungalow

Krisenzentrum, Konzerthaus, Wohnung: Im Kanzlerbungalow wird große Geschichte im Kleinen geschrieben. Im Juni 1989 etwa machen Bundeskanzler Helmut Kohl und das sowjetische Staatsoberhaupt Michail Gorbatschow während eines Spaziergangs im Garten des Bungalows gemeinsam erste Schritte in Richtung Wiedervereinigung.

Das einstöckige, schlichte Gebäude mit den bodentiefen Fenstern an allen Seiten wird speziell als Repräsentationsort und Wohnung für den Bundeskanzler gebaut. Ein hell und offen gestalteter Bereich bietet Platz für Veranstaltungen, die keinen offiziellen Charakter haben. Im kleinen, abgeschiedenen Teil lebt der Bundeskanzler mit seiner Familie. Jeder Bewohner des Bungalows bringt seinen persönlichen Geschmack und Stil ein.

Ludwig Erhard bewohnt den von ihm maßgeblich mitgestalteten und sehr geschätzten Bungalow nur zwei Jahre. Seinem Nachfolger, Kurt Georg Kiesinger, ist das neue Zuhause zu kühl und modern. Weiche Polstermöbel sollen das Heim gemütlicher machen.

Willy Brandt zieht gar nicht erst ein, er nutzt den Bungalow nur für Veranstaltungen. Aus der Zeit von Helmut Schmidt bleibt die schusssichere Glaswand auf der Terrasse. Sie zeugt vom Terror der RAF, vor dem der Kanzler geschützt werden muss. Besonders sichtbar ist der persönliche Geschmack des letzten Bewohners: Helmut Kohl lässt unter anderem eine raumgreifende Lichtkonstruktion anbringen, die sofort den Blick des Besuchers auf sich zieht.

Die kleine Dauerausstellung im Eingangsbereich mit Fotos und Exponaten informiert über die Geschichte des Ortes. Zeitzeugen-Interviews der Kanzler geben persönliche Einblicke in das Leben der ehemaligen Bewohner. Besuchen Sie als Einzelbesucher oder in einer Gruppe den ehemaligen Wohnsitz der Bundeskanzler von Ludwig Erhard bis Helmut Kohl.

Es ist besser,
einmal etwas selbst zu sehen und zu erleben,
als tausendmal davon zu hören

(aus Asien)

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