Senioren Fitness­woche + Kurz­wanderungen

Kultur und Wandern im Altweibersommer in der Vulkanischen-Ahreifel

Das alte Griechenland hatte die körperliche Bewegung zum Lebensstil erkoren. Seiher ist bekannt, dass der Mensch in Bewegung kreativer ist, als wenn er sitzt oder liegt. Von den Römern ist der Merksatz überliefert: „Es löst sich beim Gehen“. Es ist nicht nur der körperliche Effekt, der uns gut tut, sondern beeinflusst auch geistig positiv. Beim Gehen ist mehr Wahrnehmung möglich, Perspektiven ändern sich, alle Sinne sind geschärft. Ruhe und der gleichmäßige Rhythmus in der Bewegung des eigenen Körpers lassen Glücksgefühle entstehen.

Wussten Sie schon, dass Gehen keine Nebenwirkungen hat? Wandern, Gehen und leichtes Laufen hat sich als lebensverlängernde Maßnahme bewährt, jedoch nur, wenn man es häufig absolviert.

Zudem ist Gehen nützlich, außer ein Paar bequeme Schuhe sind keine weiteren Hilfsmittel nötig. Auch für Menschen mit verminderter Antriebskraft ist die Bewegung sehr gewinnbringend, denn der Weg ist das Ziel. Durch jahrelange sitzende Tätigkeiten haben wir die Kenntnis über effizientes und ökonomisches Gehen verloren. Niemand denkt bei Knie- und Rückenschmerzen, verspannten Schultern oder selbst Kurzatmigkeit an Symptome von Störungen in den Bewegungsabläufen.

Je besser Sie gehen, desto besser geht es Ihnen; die Natur des Menschen liegt in der Bewegung!

Zur Toskana der Eifel

Das Aktivprogramm beginnt nach unserer Fahrt mit dem Hotelbus vom Dreimäderlhaus nach Alendorf. Wir starten unsere gemütliche Wanderung beim Kalvarienberg auf dem NSG der Alendorfer-Kalktriften. Die Ausblicke mit 360 Grad Rundumsicht sind einmalig schön und die bewundernswerte Natur überzeugt in jeder Hinsicht.

Aufgrund des klüftigen Karstgesteins der Dollendorfer Kalkmulde und speziell im Lampertstal, begegnen wir zahlreichen Dolinen, Bachschwinden, Karstquellen und Trockentäler.

Am Ende der Wanderung besichtigen wir die Burgruine Schloßthal und machen noch einen Abstecher zur Erlöserkapelle in Mirbach aus dem Jahre 1903, ein für die Eifel einzigartiges Bauwerk der wilhelminischen Epoche. Welche architektonische und künstlerische Meisterleistung den Baumeistern hier gelungen ist, kann nur ermessen, der sich einmal das Äußere und Innere der Kapelle näher angesehen hat.

Die Wanderstrecke ist 9 Kilometer lang.

Das Dreisbachtal von der Schokoladenseite

Alle Gäste sind heute Vormittag zur Planwagenfahrt ins Dreisbachtal eingeladen. Dort startet die gemütliche Wandertour. Sie führt am Dreisbach entlang zur Wanderhütte auf der Eichenbacher Höhe, genießen dort die Panoramablicke während unserer Hüttenpause.

Auf dem Ahrsteig erreichen wir den Planwagen, der uns sicher zum Dreimäderlhaus bringt.

Die Wanderstrecke ist 7 Kilometer lang.

Panorama vom NSG, soweit das Auge reicht

Gut gelaunt beginnt die Wanderung am Dreimäderlhaus zum Naturschutzgebiet Hürsnück. Dort erwarten uns herrliche 360 Grad Rundumblicke in die weite Ferne. Die Natur zeigt sich von ihrer Schokoladenseite.

Hernach folgen wir den bequemen Wegen zum Wacholderschutzgebiet Hönnerküpp bis zum Wendepunkt am Quarzitquader oberhalb von Lückenbach. Die Rücktour an Feldern und Weiden entlang, zurück zum Dreimäderlhaus.

Die Wanderstrecke ist 8 Kilometer lang.

Vormittags zur Tuchfabrik Müller
Nachmittags zum Haus der Geschichte

Heute steht zunächst eine Busfahrt nach Kuchenheim an. Dort bietet uns das LVR-Industriemuseum in der ehemaligen Tuchfabrik Müller ein faszinierendes Erlebnis im Rahmen einer Führung. Als sich 1961 die Geschäfte der seit 1894 bestehenden Fabrik verschlechterten, verriegelte der Fabrikant einfach die Tore und ließ die Produktionsstätte stehen – so, wie sie war.
Fast dreißig Jahre schlummerte sie im Dornröschenschlaf, dann wurde sie wieder aufgeschlossen und ist heute ein ungewöhnliches Museum.

Im Anschluss an die Führung in der Tuchfabrik fahren wir mit dem Bus weiter nach Bonn und besuchen die Dauerausstellung im Haus der Geschichte, eröffnet am 09.12.2025 mit einem neuen, medialen und attraktiven Ausstellungserlebnis zur deutschen Zeitgeschichte. Auf 4000 m² veranschaulichen mehr als 7000 Ausstellungsstücke und 150 Medienstationen deutsche Zeitgeschichte im internationalen Kontext. Der Ausstellungsrundgang ist chronologisch aufgebaut und umfasst gesamtdeutsche Themen ebenso wie die Geschichte der geteilten Nation.

O Täler weit o Höhen

Nach einer kurzen Planwagenfahrt vom Dreimäderlhaus Richtung Rodder beginnt unsere Wandertour auf der Hochebene mit feinstem Panorama in die großräumige Eifel. Über die Naturwege auf dem Hochplateau erreichen wir die nächste Anhöhe „Auf der Warte“. Dort genießen wir Ausblicke der echten Spitzenklasse mit 360 Grad Rundumsicht.

Auf der weiteren Wanderroute kommen wir in einen lichten Laub- Mischwald, queren das Alfenbachtal und wandern weiter zum Goddelbachtal.

Der Planwagen bringt uns rechtzeitig zum Dreimäderlhaus.

Die Wanderstrecke ist 7 Kilometer lang.

Ich bin der Meinung, dass alles besser gehen würde,
wenn man mehr ginge.
Sowie man im Wagen sitzt,
hat man sich sogleich einige Grade
von der ursprünglichen Humanität entfernt.
Fahren zeigt Ohnmacht, Gehen Kraft.

(Johann Gottfried Seume)